An der Schickhardt-GMS folgt der Tagesablauf in der Stufe 5 (und ab SJ 25/26 auch in der Stufe 6) einem strukturierten und flexiblen Konzept, das auf dem Prinzip des selbstorganisierten Lernens (SOL) basiert. Beim selbstorganisierten Lernen (SOL) steht die eigenverantwortliche Organisation des Lernprozesses im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler übernehmen zunehmend selbst die Verantwortung für ihren Lernfortschritt, indem sie ihre Lernziele, -methoden und -zeiten unter Begleitung der Lernbegleiter/innen selbst bestimmen.
Die Schülerinnen und Schüler werden im Laufe der Stufe 5 in die Prinzipien des selbstständigen Lernens eingeführt werden. Dazu gehören:
Diese Herangehensweise fördert nicht nur die fachlichen Fähigkeiten, sondern auch wichtige Schlüsselkompetenzen wie Selbstorganisation, Problemlösungsfähigkeiten und kritisches Denken.
Ankommenszeit von 07:45 Uhr bis 08:30 Uhr
Der Tag beginnt bereits um 07:45 Uhr mit der sogenannten Ankommenszeit (AZ), die bis 08:30 Uhr dauert. Diese Zeit bietet den Lernenden eine Vielzahl von Angeboten, aus denen sie wählen können, um den Tag in Ruhe zu starten und sich auf den Schulvormittag vorzubereiten. Zur Auswahl stehen unter anderem Pilates, Lesen auf Deutsch oder Englisch, Newsflash, Singen, ein Spaziergang mit dem Schulhund Meggy und viele weitere Angebote, die den Start in den Tag abwechslungsreich und individuell gestalten.
Lerneinheiten von 08:30 Uhr bis 12:55 Uhr
Nach der Ankommenszeit folgt der Unterricht in verschiedenen Settings, die sich aus unterschiedlichen Phasen zusammensetzen. Zu Beginn der Woche sowie zum Wochenende hin findet die Rükla (Rückblick, Planung und Klassengespräch) statt. In dieser Phase blicken die Lernenden auf die vergangene Woche zurück, planen die kommende Woche und führen ein Klassengespräch, um Erfahrungen auszutauschen. Diese Einheit findet im Lerngruppenverband statt und fördert die Reflexion und Planung im Team.
Zu verschiedenen Zeitpunkten werden Inputphasen durchgeführt, in denen die Lernenden neue Inhalte in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch kennenlernen. Es gibt insgesamt vier Inputphasen pro Woche, von denen einige verpflichtend und andere freiwillig sind. Jede Inputphase dauert etwa 20 bis 40 Minuten und wird je nach Bedarf angepasst, um den Lernenden die nötige Unterstützung zu bieten.
Die Lernateliers bieten den Lernenden einen festen Sitzplatz, an dem sie an ihren Lernpaketen im Rahmen des selbstorganisierten Lernens arbeiten können. Während der SOL-Phasen bearbeiten die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben eigenständig, wobei sie je nach ihrem Lernfortschritt unterschiedliche Freiheiten genießen können.
Ein weiteres wichtiges Element des Tagesablaufs ist das wöchentliche Lerncoaching, das jeder Lernende in Anspruch nehmen kann. In diesen 15-minütigen Gesprächen wird der individuelle Lernplan besprochen, und die Lernenden erhalten gezielte Unterstützung beim „Lernen lernen“.
Montags bis donnerstags von 14:15 bis 15:45 Uhr haben die Lernenden die Möglichkeit, an Clubs teilzunehmen. Hier erwerben sie Kompetenzen in verschiedenen Fachbereichen, wie zum Beispiel Medienbildung, Capoeira, Weltreligionen, Flora und Fauna oder die Geschichte großer Künstler. Diese Clubs wechseln im Trimester, sodass die Schülerinnen und Schüler immer neue Themen kennenlernen können.
Ein ganzjähriger Jahresclub ermöglicht es den Lernenden, langfristige Projekte zu entwickeln und abzuschließen. Beispiele hierfür sind Flag Football, Streetart, das Schreiben eines Buches, der Vocal Club oder „Majas Geheimnisse“. In diesen Clubs haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ein Produkt oder eine Abgabe zu erstellen, was das Lernen langfristig und praxisorientiert gestaltet.
Zusätzlich können die Lernenden AGs wie Theater, Fußball oder Tanzen wählen, wobei es keine Bewertung für diese Aktivitäten gibt. Die AGs wechseln ebenfalls im Trimester, sodass die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen weiterverfolgen und neue Hobbys entdecken können.
Die Graduierung beschreibt die verschiedenen Stufen der Selbstständigkeit, die Lernende im Laufe ihrer Zeit erreichen können:
Das Niveau spielt eine wesentliche Rolle im Lernprozess. An der Schickhardt-GMS gibt es drei verschiedene Niveaus, die den Lernenden erlauben, sich entsprechend ihrem Lernfortschritt weiterzuentwickeln:
Alle Lernenden können sich nach und nach hocharbeiten, je nachdem, wie sie sich im Lernprozess entwickeln. Senkrechtstarter/innen können direkt ein höheres Niveau wählen, was ihnen ermöglicht, den Lernprozess zu beschleunigen und individuell anzupassen.
Ein weiteres herausragendes Merkmal des SOL-Prinzips an der Schickhardt-GMS sind die Lernnachweise. Diese stellen eine Möglichkeit dar, den eigenen Lernfortschritt zu dokumentieren und zu zeigen, was man gelernt hat, ohne dabei Druck oder Angst auszulösen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Freiheit, den Zeitpunkt für ihre Lernnachweise selbst zu bestimmen, solange sie innerhalb der festgelegten Fristen bleiben. Dadurch können sie sich den optimalen Moment aussuchen, um ihr Wissen unter Beweis zu stellen, was zu einer entspannteren und motivierenden Lernumgebung beiträgt. Lernnachweise sind also nicht nur Prüfungen, sondern eine Gelegenheit, den eigenen Lernprozess aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.
Neues Schulsystem an der Schickhardt-Gemeinschaftsschule [Hitradio Antenne 1, 21.02.2025]
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